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23. Dezember 2017

Der Platoniker

Lese Ernst Jünger; ein Repräsentant des reaktionären Denkens. Die platonische Philosophie soll u.a. als Maßstab der politischen Gegenwart dienen. Der Tenor der Nationalsozialisten ist nicht zu überhören. Blumenberg hat ein Bändchen über ihn veröffentlicht. Es heißt: Der Mann im Mond.

3. Dezember 2017

Selektionsvorteil

Wie Lorenz andeutet bietet die ethische Maxime der Verantwortung in einem Zeitalter der Beschleunigung womöglich keinen Selektionsvorteil, sondern stellt sich als Nachteil für den Einzelnen heraus.(Vgl. Lorenz, Das sogenannte Böse)

14. November 2017

Selbsterhaltung als Rationalität

Ist Selbsterhaltung für den Einzelnen zur einzigen Rationalität geworden? Wenn ja, so scheint die Selbsterhaltung der Gattung dabei auf der Strecke zu bleiben. Es wird tüchtig an dem Ast gesägt, auf dem man sitzt. Ist der Mensch nunmehr lediglich ein Objekt der Technik?

4. November 2017

Authentizität und Maskenhaftigkeit

Wie zwischen beiden unterscheiden? Das ehemals romantische Problem. Dann, die Suche nach einem Kriterium für die Orientierung. Aber lasen sich diese Gegensätze überwinden?

28. Oktober 2017

Natur als Material

Einmal angenommen, wir können die Natur nur noch als Material ertragen? Warum sollte das so sein? Etwa um nicht zu zweifeln?

26. Oktober 2017

Homo faber und Natur

Natur ist der Inbegriff dessen, was sich nicht machen lässt, wohl aber zerstören, schreibt Hans Blumenberg.

20. Oktober 2017

Auf das sie in den Himmel wachsen

Ehemals sollte dafür gesorgt sein, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Nun wachsen sie in einem luftverseuchten Raum. Ohne lebende Insekten versteht sich.

12. Oktober 2017

Schmetterlinge

Wie viele  Schmetterlinge habe ich letzten Sommer gesehen? Leider keinen. Gibt es sie noch?

7. Oktober 2017

Denkraum

Der Begriff stammt von Dieter Henrich. Lese gerade sein Buch >Konstellationen<. Eine Versuch, die Entstehung des Idealismus im 'Tübinger Stift' zu verstehen. Was für eine Zusammenkunft: Hölderlin, Hegel, Fichte u.a..

29. September 2017

Lärm

Der Lärm in der Stadt ist wie ein Antreiber der Nerven. Er treibt die Spannungen des Körpers hinauf. Er wird zur Musik des beschleunigten Lebens, das keine Unterbrechungen oder Pausen mehr duldet.

5. September 2017

Nur keine Panik

Da verteilt die Stadt Aachen an ihre Bürger  schon einmal Jodtabletten. Es ist zwar noch kein Kernkraftwerk außer Kontrolle geraten. Ist das Vorsorge oder eine Vorstufe von Panik? Ein unbehagliches Gefühl bleibt, auch weil sich hier die Ohnmacht der Politik verdeutlicht.

30. August 2017

Aus dem Ruder gelaufen

Ein Bild aus der Seefahrt. Es bietet sich als Anwendung für die Probleme der gegenwärtigen Politik an. Auch für alle, die einen neuen Steuermann suchen.Aber im Moment scheinen sich die Probleme in der Politik zu überschlagen. Übrigens, es heißt aus dem Ruder laufen und nicht aus dem Ruder gehen? Ein nicht unwesentlicher Unterschied. 

12. August 2017

Verlust der Orientierung

Der Einzelne verliert zunehmend im beschleunigten "Weltverkehr" die Orientierung für sein Leben. Ist das nicht der Anlass für das Massenbedürfnis den vereinfachten und primitiven Triebimpulsen zu folgen? Siehe die momentane Entwicklung der Massenkultur in den USA und ihr politisches Sprachrohr.

3. August 2017

Der Diesel-Gipfel

Und nun gab es einen Diesel-Gipfel. Allerdings zum Feiern war keinem der Teilnehmer zumute. Wann gab es schon einmal einen Gipfel, wo es nicht nur um die Selbsterhaltung des Einzelnen sondern der Gattung geht? Einmal vorausgesetzt, Selbsterhaltung ist die einzige Rationalität in unserer Kultur, so steht das, was Rationalität bisher ausdrückte, nunmehr in Frage.

27. Juli 2017

Mit Lichtgeschwindigkeit

Mit Lichtgeschwindigkeit rast das Raumschiff Erde durch das All. Mit Lichtgeschwindigkeit wachsen auch die Probleme auf dieser Erde. Einige lassen sich nicht davon abhalten von einer weiteren Steigerung der Geschwindigkeiten auf diesem Planenten zu träumen.

23. Juli 2017

Ausgeflogen

Es sind Ferien. Alles scheint ausgeflogen. Aber wohl nicht nur wegen der schönen Sommerzeit. Wenn da nicht der Lärm der Bauarbeiten wäre,  Beginn, morgens gegen 7 Uhr und dann ohne Unterbrechung mit unerträglichem Lärm bis in den Abend. Bewegt sich nicht auch das Leben inzwischen in den großen Städten wie auf dieser ruhelosen Baustelle. 

5. Juli 2017

Zukunftsfähig?

Herr Safranski wird danach gefragt, ob seine "Existenzform" noch zukunftsfähig sei. Ein Tribunal der Zeit unter der Vorherrschaft der Perspektive der Zukunft. Als ob die Philosophie keine Distanz zur Zeit kennen würde, als ob es in ihr nur um Anpassung geht.

23. Juni 2017

Essenz und Existenz

Man kann diese Dualität als ein Orientierungsmittel für das Daneken in der Philosophie betrachten. Das wäre noch näher auszuführen.

7. Juni 2017

Wohin die Feder will

Ich weiß es nicht. Jedenfalls die Studie zur Selbsterhaltungsphilosophie entwickelt sich in eine neue Richtung, geht ihren eigenen Weg.    Man weiß nie so recht, was beim Schreiben schließlich herauskommt.

1. Juni 2017

Ohrstöpsel

Nebenan wird gerade ein Gebäude abgerissen, ein neues Einkaufszentrum entsteht. Ohne Ohrstöpsel ist der Krach kaum auszuhalten. Und erst der Staub, der überall eindringt. Es herrscht nicht "Feinstaubalarm" auf der Straße, wo ich wohne; es ist eher ein "Grobstaubalarm". Und dazwischen sitzen die Leute unbeeindruckt und unberührt draußen in einem Café als ob nichts wäre.

19. Mai 2017

Auf einem Dampfer der Zivilisation

Kafka erzählt  in "Ein Bericht für eine Akademie" von einem Affen, der zum Menschen werden soll. Eingesperrt in einen Käfig auf dem Deck des Zirkus Hagenbeck soll er zur Aufnahme in die Menschenwelt dressiert werden.
Es erinnert an eine These von Darwin. Aber es ist auch ein interessanter Stoff für die Philosophie. Es geht nicht um Freiheit im Sinne einer Menschwerdung und die Bedeutung des Bewusstseins für diesen Prozess sondern ums reine Überleben mittels Anpassung, auf diesem Dampfer der abendländischen Zivilisation. Zur Lektüre sehr zu empfehlen. Ich hatte das Glück, den Stoff als Theaterstück in Marburg zu erleben.

2. Mai 2017

Lust am Schreiben

Es gibt sie, die Lust am Schreiben. Ein Autor schreibt nicht nur für andere. Aber wer versteht diese Lust? Wohl nur der, der sie auch beim Schreiben erfährt. Und das sind vermutlich wenige. Ein besonderes Extrem stellt Nietzsche dar, der nur für sich schreibt, so behauptet er.(mihi ipsi scripsi) Das andere Extrem ist allerdings eine Kultur der Rezeption, die zum ausschließlichen Zwang wird.

20. April 2017

Wenn die Fahne fliegt

>Wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete<. Ein ukrainisches Sprichwort. (Konrad Lorenz, über das sogenannte Böse)

8. April 2017

wahrscheinlich war es so

An die Stelle von Fakten tritt nun im politischen Geschehen die Vermutung als Rechtfertigung für das Handeln. Eine Überprüfung erscheint nicht mehr als notwendig. Zeitmangel übernimmt die Regie. Man stimmt dem zu, was als wahrscheinlich gilt. 

2. April 2017

Das Sanduhrbuch

Lese gerade >Das Sanduhrbuch<  von Ernst Jünger. Dort wird eine Zeit der Sanduhren der mechanischen, wie er es nennt >abstrakten< Zeitmessung entgegen gesetzt. Aber gibt es eine Essenz der Zeit, so wie Jünger das nahelegt? Wohl kaum. Was es gibt, ist die Anziehung, die das Versprechen einer natürlichen Zeit und ihre besondere Wahrnehmung ausübt.

23. März 2017

Wem das Herz voll ist

Die Lektüre von Ernst Jüngers 'Das abenteuerliche Herz' erinnert mich u.a. ein wenig an einen Spruch aus dem 'Sturm und Drang': Wem das Herz voll ist, dem ist nichts in der Welt leer. Statt Veränderung der empirischen Verhältnisse wählt man den möglichen Weg in eine Kultivierung der Empfindsamkeit.

16. März 2017

Sinn und Beschleunigung

Setzt man einmal voraus, dass Beschleunigung durchaus einen Sinn haben kann, wenn es ein Ziel gibt, so stellt sich die Frage, wie es in einer Zivilisation aussieht, in der Beschleunigung zum Selbstzweck und Wert wird?

5. März 2017

Bilder Fasten

Wie in Zeitungen zu lesen ist, soll man sein Auto zur Fastenzeit einmal in der Garage lassen, um die Umwelt zu schonen. Ein christliches Ritual, das den Nachrichtentag wohl nicht überleben wird. Ich schlage ein Bilder-Fasten vor, d.h. vor allem die Privatsender öfter abschalten und das nicht nur zur Fastenzeit.

25. Februar 2017

Subtile Jagden

Man kann auch als Platoniker auf die Jagd gehen, wie das Beispiel Ernst Jünger zeigt. Die Beute ist kein Löwe oder Elefant, sondern Käfer. Es ist eine unermüdliche Jagd im Kosmos des Kleinen, die vom Denken bestimmt wird, von einem platonischen Horizont begrenzt, der Zeit entrückt.

15. Februar 2017

Im Wartezimmer

Da sitzen nun im Wartezimmer des Arztes acht Personen. Sechs von Ihnen haben ihr Smartphone in Betrieb. Was für ein Bild.

6. Februar 2017

Zeitgewinn und Zeitvertreiben

Zeitgewinn gehört wohl zur Intention der Technik; Zeitvertreiben wohl zur Ästhetik.(Blumenberg)Das müsste näher ausgeführt werden.

28. Januar 2017

Scharlatane

Nach der Zeit der Aufklärung folgt die Strauchritterei der Scharlatane, schreibt Blumenberg. Diese haben nach ihm nichts zu verlieren und alles in einem einzigen Leben zu gewinnen.

27. Januar 2017

Der röhrende Hirsch

Für mich symbolisierte das Bild des "röhrenden Hirsches", das vor nicht allzu langer Zeit noch die Schlafzimmer einiger Leute schmückte, eine Kultur, die, wie ich dachte zu Recht einer überwundenen Vergangenheit angehörte. Vielleicht habe ich ich mich da gründlich geirrt. 

25. Januar 2017

Entschlossenheit

Entschlossenheit scheint zum wichtigsten Merkmal der politischen Autorität zu werden. Demonstrativ entschlossen wird nun in den USA im Scheinwerferlicht der Medien das umgesetzt, was vorher angekündigt wurde. Nicht zu vergessen, zögern ist - im Gegensatz dazu - etwas durchaus Menschliches.

12. Januar 2017

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Ein Inbegriff von Hoffnung? Nun scheint es zum Inbegriff der Angst zu werden. Was für eine Erstarrung in den USA.

7. Januar 2017

Come in and burn out

Was für ein Spruch? Auf welcher Einladung könnte ein solcher Spruch stehen? Ich finde, er ist passend für das Jahr 2017.