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25. September 2008

Unter Druck

In Thomas Mann Roman 'Doktor Faustus' taucht jemand mit seiner Tauchglocke tief hinunter. Die Lebewesen, die Fische, die er dort sieht, sind wie Irrlichter illuminiert. Sieht so das Leben unter einem ungeheuren Druck aus?

24. September 2008

Nietzsche hatte Unrecht

Nietzsche hatte Unrecht. Gott ist nicht tot. Er betreibt nunmehr ein Fitnessstudio in Amerika. Es versteht sich, unter anderem Namen.

23. September 2008

Kunst des Augenblicks

'Wer mich nach dem ersten Lehrsatz der Liebe fragte, dem würde ich antworten: die Kunst den Augenblick zu ergreifen; der zweite desgleichen, und desgleichen auch der dritte: dies ist der Schlüssel, der alles aufschließt.'(Montaigne, Essais) Das liest sich wie die Maxime eines Draufgängers. Allerdings konnte er selbst nicht so recht - wie er schreibt - den o.a. Schlüssel benutzen. Er hatte Achtung vor den Dingen, die er liebte.

19. September 2008

Ressource Zeit

Wie die Ressource Erdöl, so wird auch die Zeit immer knapper, je mehr sich das wirtschaftliche und technologische Wachstum auf dieser Welt beschleunigt. Auch die Zeit scheint daher immer kostbarer zu werden, je weniger es von ihr in vielen Bereichen des Lebens gibt. Im Unterschied zu den Rohstoffen, gibt es für die Zeit allerdings keine Alternative, keinen Ersatz. Der temporale Komparativ kennt keine Grenzen. Die Devise heißt: Zeit zu gewinnen.

18. September 2008

Postbote mit Fahrrad

Die Postboten sind nicht mehr zu Fuß unterwegs. Die Post wird nunmehr auch in der Stadt auf dem Fahrrad befördert. Vorne sind auf dem Rad Satteltaschen aufgeschnallt und hinten auch. So wird mehr geleistet in kürzerer Zeit, vorausgesetzt der Bote oder die Botin ist jung und fit.

15. September 2008

Eine Zeitschrift - Der Augenblick

Ich stelle mir gerade Kierkegaard vor, wie er in Kopenhagen seine Zeitschrift verteilt, die 'Der Augenblick' heißt. Es gab nicht viele Exemplare von dieser Zeitschrift, die vom Herausgeber und einzigen Redakteur auch verteilt wurde.

13. September 2008

Ökonomie der kurzen Lebenszeit

Montaigne entwirft in seinem Denken eine Ökonomie der kurzen Lebenszeit. Gelehrt ist man nach ihm nur durch sein gegenwärtiges, nicht durch sein ehemaliges oder zukünftiges Wissen.

10. September 2008

Aktiver Müßiggang

Alfred Polgar schreibt: 'Auch die Müßiggänger gehen nicht schlechthin müßig, sondern sind damit beschäftigt müßig zu gehen, auch die nichts arbeiten, tun dies im Schweiße ihres Angesichts. Auf keiner Bank des Tiergartens sitzt ein richtiger Nichtstuer.' (Berlin, Sommer 1922) Wer möchte heute nicht gerne an einem Aktivurlaub teilnehmen?

7. September 2008

Auf der Überholspur

Zur politischen Programmsprache gehört das Bild der Überholspur. Die andere Partei fährt immer wie auf einer Autobahn im Schritttempo rechts.

5. September 2008

Goethes Augenblick

Über das Ganze der Natur –was immer das sein mag - heißt es in dem Gedicht 'Allerdings' : „...Natur hat weder Kern noch Schale, Alles ist sie mit einem Male...“ Bei Goethe wird 'der' Augenblick in einem Tempel der Natur gefeiert;

3. September 2008

Meeresstille

Die einen fühlen sich bei einer Meeresstille wohl, anderen kündigt sie wie selbstverständlich einen nahen Sturm an. Wie kann man sich durch sie bedroht fühlen? Ist sie nicht wie ein Spiegel unserer selbst? Dazu passt der Wind als Bild unserer Leidenschaften. Für einen Moment scheinen sie in einer Zeit der Rastlosigkeit außer Kraft und Ruhe zu herrschen.

1. September 2008

Stadt ohne Glocken

Eine Stadt ohne Glocken ist wie ein Blinder ohne Stecken, wie ein Esel ohne Schwanzriemen, wie eine Kuh ohne Schellen. Geschrieben in der Zeit der Renaissance von Rabelais.