passage

passage

7. Juni 2017

Wohin die Feder will

Ich weiß es nicht. Jedenfalls die Studie zur Selbsterhaltungsphilosophie entwickelt sich in eine neue Richtung, geht ihren eigenen Weg.    Man weiß nie so recht, was beim Schreiben schließlich herauskommt.

1. Juni 2017

Ohrstöpsel

Nebenan wird gerade ein Gebäude abgerissen, ein neues Einkaufszentrum entsteht. Ohne Ohrstöpsel ist der Krach kaum auszuhalten. Und erst der Staub, der überall eindringt. Es herrscht nicht "Feinstaubalarm" auf der Straße, wo ich wohne; es ist eher ein "Grobstaubalarm". Und dazwischen sitzen die Leute unbeeindruckt und unberührt draußen in einem Café als ob nichts wäre.

19. Mai 2017

Auf einem Dampfer der Zivilisation

Kafka erzählt  in "Ein Bericht für eine Akademie" von einem Affen, der zum Menschen werden soll. Eingesperrt in einen Käfig auf dem Deck des Zirkus Hagenbeck soll er zur Aufnahme in die Menschenwelt dressiert werden.
Es erinnert an eine These von Darwin. Aber es ist auch ein interessanter Stoff für die Philosophie. Es geht nicht um Freiheit im Sinne einer Menschwerdung und die Bedeutung des Bewusstseins für diesen Prozess sondern ums reine Überleben mittels Anpassung, auf diesem Dampfer der abendländischen Zivilisation. Zur Lektüre sehr zu empfehlen. Ich hatte das Glück, den Stoff als Theaterstück in Marburg zu erleben.

2. Mai 2017

Lust am Schreiben

Es gibt sie, die Lust am Schreiben. Ein Autor schreibt nicht nur für andere. Aber wer versteht diese Lust? Wohl nur der, der sie auch beim Schreiben erfährt. Und das sind vermutlich wenige. Ein besonderes Extrem stellt Nietzsche dar, der nur für sich schreibt, so behauptet er.(mihi ipsi scripsi) Das andere Extrem ist allerdings eine Kultur der Rezeption, die zum ausschließlichen Zwang wird.

20. April 2017

Wenn die Fahne fliegt

>Wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete<. Ein ukrainisches Sprichwort. (Konrad Lorenz, über das sogenannte Böse)

8. April 2017

wahrscheinlich war es so

An die Stelle von Fakten tritt nun im politischen Geschehen die Vermutung als Rechtfertigung für das Handeln. Eine Überprüfung erscheint nicht mehr als notwendig. Zeitmangel übernimmt die Regie. Man stimmt dem zu, was als wahrscheinlich gilt. 

2. April 2017

Das Sanduhrbuch

Lese gerade >Das Sanduhrbuch<  von Ernst Jünger. Dort wird eine Zeit der Sanduhren der mechanischen, wie er es nennt >abstrakten< Zeitmessung entgegen gesetzt. Aber gibt es eine Essenz der Zeit, so wie Jünger das nahelegt? Wohl kaum. Was es gibt, ist die Anziehung, die das Versprechen einer natürlichen Zeit und ihre besondere Wahrnehmung ausübt.